Carfree Times

      Ausgabe 41

3. Januar 2006     
 
Campo Santa Margherita, Venedig
Campo Santa Margherita, Venedig
2005

Bekanntmachungen

Neue Arbeit: "Das Gesicht der Stadt"

Im Dezember 2005 veröffentlichte ich "A Brief History of Urban Form: Street Layout Through the Ages" auf Carfree.com. Ich hielt dieses Material für zu detailliert für das Carfree Design Manual, daher habe ich es im Buch gekürzt und veröffentliche die vollständige Version auf der Webseite.

Carfree Design Manual

Die ersten 300 Seiten des Buchs sind bereits beim Verlag. Die Arbeit am vierten Teil ist weit fortgeschritten und sollte noch diesen Winter fertig werden. Ich hoffe auf die Fertigstellung des Werks im späten Frühjahr.

Carfree Cities Verfügbarkeit

Sowohl die Paperback- als auch die gebunden Ausgabe von Carfree Cities sind weithin erhältlich. Details auf der Bestellseite.

Unterstützung von Carfree.com

Die Server-Kosten sind bis einschliesslich April 2006 bezahlt. Danke! Besuchen Sie bitte die Unterstützer-Seite wenn Sie einen Beitrag leisten möchten.

World Carfree Network

Towards Carfree Cities VI

In Bogotá wird die Konferenz Towards Carfree Cities V vom 19.-23. September 2006 stattfinden. Diese ist die sechste Konferenz in Folge und wird vom World Carfree Network. ausgerichtet. Es gibt vier Vorschläge für die Konferenz in 2007: Istanbul, Savannah/Georgia (USA), Sfax (Tunesien), und Melbourne. Der Ort soll Ende Januar bestimmt werden. Lesen Sie die Vorschläge.

Carfree Network Training

Ein Netzwerk Training Seminar wird in Tabor, Tschechien, in May 2006 stattfinden. Information.

Unterstützen Sie das World Carfree Network

Das World Carfree Network sucht Unterstützer auf drei Mitgliedschaftsebenen von $30 aufwärts. Diese schliessen ein Abonnement bei Carbusters ein. Details hier.

Autofreie grüne Seiten

Lernen Sie andere in der autofreien Bewegung kennen mit Hilfe der Autofreien grünen Seiten. Organisationen, die dort noch nicht aufgeführt sind, könne sich online registrieren lassen..

Kein Kommentar

Bei 320 km/h haut der Bugatti Veyron ein schönes heulendes Loch in den glühenden Dunst über der Straße.

In nur 53 irren Sekunden erreicht der Veyron seine reguläre Höchstgeschwindigkeit: 410 km/h

Bei dieser Geschwindigkeit würden die Reifen in einer halben Stunde weich werden. Glücklicherweise ist bei Höchstgeschwindigkeit der Sprit in 12 Minuten alle.

 

Kurznachrichten

Autofreier Durchbruch in der Motorstadt

Am Freitag, den 23. September 2005 fand in Canadas Auto-Hauptstadt das erste autofreie Event seiner Art statt. Das Fest brachte Menschen aus der Metropolregion Windsor/Detroit zusammen. Die weit reichenden Verquickungen dieser Region mit der Autoindustrie machen sie nicht nur in starkem Maße von Autos abhängig sondern auch zum Beispiel für die Verwüstungen von "Autostädten". Diese verderben eine ganze Reihe von Dingen, die wir schätzen: Wirtschaftliche Vielfalt und Ausgewogenheit, öffentliche Diskussion, Politik und Nachhaltigkeit.

Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Es gab Straßenfeste, die ohne aktive Unterstützung vor Ort nicht möglich gewesen wären. Die Organisatoren, Teilnehmer, Festivalbesucher und Unterstützer fanden sich in regem Austausch über das Thema Auto-Abhängigkeit und alternative Verkehrsansätze zusammen. Das Festival bildete die Basis für die Entdeckung gemeinsamen Grund und Bodens und die Bildung lokaler Netzwerke. Viele der Teilnehmer arbeiten inzwischen mit an alternativen autofreien Verkehrsprojekten.

Dies Festival brachte persönliche und praktische Verbindungen hervor. Auch wenn die Organisatoren solcher Straßenfeste weiterhin mit Problemen zu kämpfen haben werden, ist doch das erste Jahr solcher Projekte immer das schwerste. Die erfahrungen, die wir gemacht haben, werden die Basis für künftige Aktivitäten bilden.

Die Menschen erlebten zwei wichtige Änderungen ihrer täglichen Routine. Einerseits erlebten viele Menschen, wie beglückend, und zugleich ungewohnt, es war, die ganze Straße für unmotorisierte Bewegungsarten wie Gehen oder Radfahren zur Verfügung zu haben, die die soziale Interaktion stärken. Zweitens wurde der Verkehr auf den Hauptschlagadern (Riverside Drive and Wyandotte Street), der das Fest umzog, für Stunden gestaut. Dadurch wurde deutlich welche Wirkung ein solches Event haben kann. Die üblichen Staus zur Hauptverkehrszeit waren schlimmer als gewöhnlich.

Im Januar beginnen die Planungen für das zweite Straßenfest. Es gibt die Hoffnung, dass es jährlich wird stattfinden können.

Berichtet von Maya Ruggles
University of Windsor

Profitieren vom Familienauto

In Flandern bekommt jeder, der sein Auto abmeldet, eine kostenlose Netzkarte für den Öffentlichen Nahverkehr, solange die Zahl der Familienautos sinkt. In den ersten zwei Jahren wurden mit diesem Programm 19.500 Netzkarten ausgestellt, was 7% aller Tickets des Nahverkehrsnetzes 'De Lijn' entspricht. Wer eine solche Karte erhalten hat wurde regelmäßiger Nahverkehrs-Nutzer. Familien, die sich vollständig vom Auto trennen, können Netzkarten für die ganze Familie bekommen.

Scheinbar erhalten die, die überhaupt nie die Öffentlichkeit mit ihrem Auto belastet haben keinerlei Vergünstigungen. Dies entspricht der amerikanischen Art und Weise, mit diesen Dingen umzugehen: Viele finanzielle Anreize zum Kauf saubererer oder verbrauchsärmerer Autos, doch wer überhaupt keines besitzt geht leer aus.

"Public Private Partnership in Flanders’ public transport" [PDF!]
Mobility Week Europe
2005
Dank an Ulrich Nehls, der dies gefunden hat.

 

Zerreisst das O'Toole Papier

Der notorische Anti-ÖPNV-Nörgler Randall O'Toole hat sich wieder gemeldet. Er behauptete, die Hurrikanopfer in New Orleans seien das Ergebnis fehlender Auto-Mobilität, obwohl die wahre Ursache fehlende öffentliche Verkehrsmittel waren wie das Fiasko bei der Evakuierung im Monat darauf in Houston deutlich zeigte.
Diejenigen, die so inbrünstig nach autofreien Städten rufen, sollten sich New Orleans genauer ansehen. Die Tragödie von New Orleans entsprang nicht dem Rassismus oder der Inkompetenz der Regierung, obwohl beides eine Rolle spielte. Der wahre Grund ist die Auto-Mobilität - oder, genauer, deren Mangel.

"Die Weißen kamen raus" sagte die New York Times heute. Doch, wie eine Grafik in dem Artikel zeigt, diejenigen, die rauskamen, waren die Autobesitzer. Die, die bleiben mussten, egal welcher Hautfarbe, waren die ohne Autos.

Das wirkliche Problem war natürlich, dass sich niemand genügend um die Armen gekümmert und Evakuierungspläne gemacht hatte. Große Teile der Busflotte gingen in den Fluten unter, und diese Busse hätten einen großen Teil (und die Busse selbst) retten können. Die Eisenbahngesellschaft Amtrak bot ihre Dienste, die aber abgelehnt wurden; ein langer, leerer Zug mit Platz für Tausende verließ New Orleans am Vorabend der Katastrophe.

O'Toole quasselt weiter:

Verschiedene Kommentatoren haben die Federal Emergency Management Agency und andere Regierungsbehörden mit Recht dafür kritisiert, dass sie die Dringlichkeit der Evakuierung nicht vorhergesehen und diese Busse und andere Verkehrsmittel einfach ausser Acht gelassen hätten. Doch Autobesitzer brauchten sich nicht auf die Maßnahmen der Behörden zu verlassen um vor Katrina und der Flut sicher zu sein. Sie konnten sich selbst retten indem sie einfach wegfuhren.
Natürlich dürfte die Intensität des Hurrikanes zum Teil der globalen Erwärmung, und damit eben diesen Autos geschuldet sein, die O'Toole so sehr schätzt.

"Lack of Automobility Key to New Orleans Tragedy"
Vanishing Automobile update #55
4 September 2005

Pssst! Venedig denkt nach!

Aus Wired, dem Flaggschiff der Hochtechnologie, stammt diese Beobachtung:
. . . Venedig ist eine Stadt der Gegenwart und der Zukunft. Das Fehlen von Autos könnte schon an sich als futuristisch angesehen werden; ich bin sicher dass viele Städte in den nächsten hundert Jahren die Autos aus ihren Zentren verbannen werden und, so wie Venedig, Orte werden, an denen das lauteste Geräusch der Klang zufriedener menschlicher Stimmen ist. Venedig lebt durch Charisma, Kommunikation und Kreativität.
Genug gesagt!

"Venice Is Deep in Thought"
Wired News
4 October 2005

Nicht einmal dran denken

Schüler, die sich an der Fairfield Senior High School am Rande von Cincinnati zum Unterricht einfanden erhielten eine Nachricht von der örtlichen Polizei. "Denkt nicht einmal dran, zu Fuß zu gehen". Die Warnung der Polizei wurde herausgegeben nachdem der Busverkehr eingestellt wurde. Die Schule, errichtet in den Neunzigern, steht zwischen stark befahrenen mehrspurigen Straßen ohne Bürgersteige. Die Polizei fürchtete, dass Teenager, die bislang mit dem Bus gekommen waren, nun versuchen würden, sich zu Fuß durch den Verkehr über die Straße durchzuschlagen.

Der Bürgermeister lokalisiert das Problem bei der Lage der Schule. Sie wurde am Rand der Stadt gebaut, wo günstige Flächen für die vielen Parkplätze zur Verfügung standen, die an amerikanischen High Schools erforderlich sind. Und daher baute man sie neben eine stark befahrene Autobahn.

Dies ist kein Einzelfall. Am Stadtrand von DeKalb County, Georgia, stuften 57% der Schulleiter die Umgebung der Schule von "mäßig bis extrem gefährlich für Kinder zu Fuß oder auf dem Fahrrad" ein.

Und dies ist nicht das einzige Problem. Es zeigt sich zusehends, dass große, unpersönliche Schulen, die isoliert an den Stadträndern liegen, nicht gut für Kinder sind. Es bildet sich eine Bewegung für kleine Schulen und die Befürworter von "smart growth" unterstützen sie. In kleineren Schulen wurden weniger Schulabbrecher und bessere Leistungen festgestellt.

"Sprawl vs. Small: When can Johnny walk to school again?"
Michigan Land Use Institute
16 September 2005
Danke an Dave Morris, der dies fand.

Verkehr in Peking

Der private Autobesitz in Peking stieg von 564.000 in 1993 auf 2.350.000 heute. Bis 2010 könnten private Motorfahrzeuge die Zahl von 3.800.00 und bis 2020 womöglich von 5.000.000 Stück erreichen, was 0,8 Autos per Haushalt entspräche. Um die Sache noch schlimmer zu machen, hat sich herausgestellt, dass die neumotorisierten Chinesen das Auto weit häufiger benutzen als Bewohner New Yorks oder Londons, was die Ursache für den entsetzlichen Verkehr in Peking ist. Der jüngste Vorschlag, diesem Problem zu begegnen beinhaltet diese vier Punkte:
  • Verlängerung der "Bus zuerst"-Politik. Bis 2010 sollten 90% der Buspassagiere weniger als acht Minuten zu ihrer Haltestelle laufen müssen.

  • Die Kapazität der Schienensysteme wird von heute 1.300.000 Passagieren/Tag auf 4.000.000 oder mehr bis 2010 erhöht.

  • Bis 2010 sollen dreizehn große Park & Ride Plätze entlang des 5. Rings gebaut werden um Schienen- und Busverkehr zu unterstützen.

  • Sechs neue Nord-Süd-Linien werden gebaut. (Der Artikel gibt keine Auskunft ob auf der Straße oder Schiene.)
Was ist nur aus Chinas früherer "Räder-zuerst"-Politik geworden?

"Beijing: four measures to tackle traffic congestion"
People's Daily Online
13 June 2005
Dank an Ulrich Nehls, der dies fand.

Dunkelgrün

Einer der führenden europäischen Grünen hat es auf den Punkt gebracht: Wir brauchen einen gravierenden Politikwechsel um der Katastrophe zu entgehen. Wir müssen unsere Richtung ändern. Michael Cramer, Parlamentsabgeordneter, sagte in einer Ansprache auf einer Stadt- und Verkehrsplanungskonferenz in London, dass wir unsere Prioritäten neu setzen und so viel wie möglich Wert auf Radfahren und öffentlichen Nahverkehr legen müssen. Dies beinhalte auch geringeren Vorrang und höhere Kosten für das Autofahren.
Wir benötigen eine ökologische Steuerreform.

Die Reform muss Teil einer kompletten Überarbeitung des bisherigen Steuersystems sein, das Rohstoffe durch Subventionierung zu Dumpingpreisen verfügbar macht und Arbeit teuer. Solange es im Autoverkehr keine Kostenwahrheit gibt, so lange die Defizite durch Steuersubventionen ausgeglichen werden werden Bus- und Schienentransport keine reelle Chance haben.

Die Kosten des Autoverkehrs sind immens wenn wir die Folgekosten wie Invalidität, Krankenhausaufenthalte und Fehlzeiten am Arbeitsplatz, verringerte Mieten, Fassadenschäden an Altbauten und so weiter einschliessen. Jedes Auto in Deutschland wird mit $3.000 pro Jahr steuerlich subventioniert. Und diese Berechnung schließt noch nicht einmal globale Effekte wie die Klimakatastrophe und das Ozonloch ein.
. . .

Die Bundesumweltbehörde, die Grünen - und sogar der Chef von Shell Europa - stimmen darin überein, dass eine Einrechnung der externen Kosten des Autoverkehrs den Spritpreis auf $15 pro Gallone erhöhen würde (ca. 4 €/Liter).

Ich konnte Cramers Präsentation bei der Towards Carfree Cities VI in Budapest diesen Sommer leider nicht verfolgen, doch was er dort sagte war in etwa das selbe wie hier.

"Transport and Urban Planning: Greens in Big Cities"
10 November 2005
Dank an Todd Edelman, der dies fand

Frachttransport in der Straßenbahn

Amsterdam möchte die Hälfte seines Warentransports von Lastwagen auf die Straßenbahn verlagern. City Cargo Nederland wird eine Machbarkeitsstudie durchführen. Die Idee ist, Straßenbahnen zum Warentransport von Terminals am Stadtrand zu Laderampen im Stadtinnern zu nutzen, von wo die Waren mit Hilfe kleiner elektrisch betriebener Waggons verteilt werden. Es wird eine Verringerung der Feinstaubbelastung allein durch diese Maßnahme um 20% erwartet. (Amsterdam verfehlt derzeit die Normen für saubere Luft.)

Man erwartet dass die Innenstadt sicherer und leichter erreichbar wird wenn weniger Laster darin fahren, und daß die Abtragung des empfindlichen Ziegel-Straßenbelags reduziert wird. Letztendlich würde der Plan durch Effizienzsteigerung eine Kostenersparnis von 125 Mio. € bringen und gleichzeitig würden 1200 neue Jobs geschaffen (die Zahl der Lastwagenfahrer, die womöglich entlassen würden, nicht eingerechnet.) Der Plan würde strikte Zufahrtsbeschränkungen für Lastwagen in die Stadt beeinhalten.

"Vrachtvervoer op tram"
Het Parool
23 November 2005

Lärm und Herzanfälle

Die Forschung hat ermittelt, dass, wer ständigem Lärm ausgesetzt ist ein erhöhtes Herzanfall-Risiko hat. Mehr als 2.000 Herzpatienten wurden mit solchen verglichen, die unter anderen Bedingungen lebten. Die Verbindung von ständigem Lärm und Herzanfällen wurde untersucht. Die Forscher haben auch die Beziehungen von subjektiv als störend empfundener Belästigung und objektiven Lärmpegeln verglichen.

Umweltlärm wie der von Verkehr erhöhte das Risiko eines Herzanfalles um nahezu 50% bei Männern und um 200% bei Frauen. Lärm am Arbeitsplatz erhöhte das Herzanfallrisiko bei Männern um nahezu ein Drittel, wirkte sich aber bei Frauen nicht aus. Die subjektive Reaktion auf Störungen korrelierte nur gering mit dem Herzanfallrisiko; die Steigerung scheint mit tatsächlichen Lärmstärken zusammen zu hängen.

Der derzeitige Grenzwert von 85 dB ist zu hoch angesetzt und man hält Grenzwerte von 65 oder 75 dB für angemessener (und selbst das ist noch ziemlich starker Lärm).

"Noise Exposure Raises Heart Attack Risk"
Ivanhoe Newswire
24 November 2005

Passivfahren

George Monbiot von The Guardian hat sich mit den gesundheitlichen Schäden durch Autoabgase befasst, der mehr Menschen zum Opfer fallen als durch Passivrauchen. Das neue Rauchverbot in Englands Kneipen wird das Leben einiger Bediensteter retten, die durch Passivrauchen gestorben wären. Nach Monbiot ist "die Moral der Sache klar: Menschen wurden unfreiwillig einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt". Das Problem des "Passivfahrens" ist aber dreimal höher als das Passivrauchen in Kneipen, doch "darüber will niemand reden".

Durch die Luftverschmutzung werden in England jedes Jahr 39.000 Todesfälle verursacht oder treten vorzeitig ein, wovon der größte Teil auf das Konto der Autos geht. Das größte Risiko betrifft das Herz, nicht die Lungen. Die Wirkung ist noch nicht vollständig klar, doch ein deutlicher Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Todesursachen kardiovaskulären Ursprungs ist nachgewiesen.

Das Problem ist zum Teil, dass Katalysatoren weit weniger effektiv sind als allgemein angenommen. Moderne Katalysatoren zeigen unter Laborbedingungen einen Wirkungsgrad von 99%, doch in der Praxis beträgt er nur zwischen 72 und 75%. Die EU hat noch keine kompromisslose Haltung in Bezug auf die Feinstaubpartikel unternommen, die als die Hauptursache gelten. Monbiot sagte,

Die Regierung hat bislang argumentiert, dass es nicht "kostenwirksam" sei, etwas dagegen zu unternehmen. Doch die National Society for Clean Air hat unterstrichen, dass die Regelungen, wenn gehandelt worden wäre, weit weniger gekostet hätten. Die Vorstellung, Gesetze zu mißachten wenn dies aus finanziellen Gründen geboten erscheint, dürfte interessante Folgen für das Rechtssystem insgesamt haben.

Als Radfahrer machen mich diese Fehlleistungen rasend. Ich habe kein eigenes Auto, teils weil ich es ablehne, anderer Menschen Lungen mit karzinogenen Stoffen zu füllen. Und so sitze ich hinter den Auspüffen der Fahrer, die selbst gefilterte Luft atmen, und atme ihre Hinterlassenschaften tief ein weil ich mich körperlich anstrenge.
. . .

Ist es eigentlich so schwer für eine Regierung . . . sich gegen eine Handvoll Autohersteller zu behaupten, die nicht einmal mehr in unserem Lande tätig sind? Oder sollen wir hinnehmen, dass die Gesundheit unserer Bürger nur an zweiter Stelle steht - nach den Profiten ausländischer Konzerne?

Nun, Tony, was sagst du dazu?

"Bio-Sprit" - schlimmer als Petroleum

In einem anderen Artikel gesteht George Monbiot:
Wie so viele andere in der Umweltbewegung war ich in Bezug auf die Beschränkungen unserer Energieversorgung ebenso blind wie meine Gegner in Bezug auf den Klimawandel. Ich bin mir nun darüber klar, dass ich einem Aberglauben angehangen habe.
Der Biologe Jeffrey Dukes berechnet die organische Masse, die zur Herstellung dessen vonnöten war, was wir jährlich als Sprit verbrennen, als entsprechend 44 x 1018 Gramm Kohlenstoff, mehr als 400 Mal so viel wie die gesamte Biosphäre erzeugt. Daher können wir nicht einfach fossilen Treibstoff mit Agro-Treibstoffen ersetzen. "Es gibt schlicht keinen Ersatz für Einschränkungen. Dessen ungeachtet werden allerorten Ersatzstoffe gesucht und beworben. Selbst bei der Klimakonferenz in Montreal, wo die Leute es eigentlich besser wissen sollten, vermied man harte Eintscheidungen, die der Klimawandel eigentlich erfordert. Monbiot klagt:
Und zumindest einer der Ersatzstoffe ist schlimmer als die fossilen Treibstoffe, die er ersetzen soll.

Als ich das letzte Mal die Aufmerksamkeit auf die Gefahren des Bio-Diesels richtete sah ich mich ebenso viel Schmähungen gegenüber wie bei meiner Haltung zum Irak-Krieg. Die Biodiesel-Missionare sind, wie ich erleben musste, ebenso lautstark in ihrer Ablehnung wie die Verantwortlichen bei Exxon. Ich bin nun so weit zuzugeben, dass meine vorherige Kolumne falsch war. Doch das wird ihnen nicht gefallen. Sie war falsch, weil ich die schädlichen Wirkungen des Bio-Treibstoffs unterschätzt habe.

Monbiot macht klar dass der Gebrauch von niedrig schmelzenden Fetten als Treibstoff einwandfrei ist, doch dass dies nur für weniger als 1% des Strassenverkehrs ausreicht. Anschliessend untersucht er die Herstellung von Diesel aus Pflanzenöl:
Als ich letztes Jahr über Diesel schrieb dachte ich, das größte Problem sei der dadurch ausgelöste Landverbrauch. Ackerfähiger Boden, der ansonsten für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stände, würde zur Herstellung von Treibstoffen genutzt. Doch nun stelle ich fest, dass weit schlimmeres passiert. Versehentlich hat die Biodiesel-Industrie den Treibstoff mit dem höchsten Kohlenstoffgehalt erfunden.

Wenn Biodiesel beworben wird, wie dies durch die EU, die britische Regierung und tausende Umweltaktivisten geschieht, mag man daran denken, dass hier ein Markt für altes Fritierfett, Rapsöl oder Öl aus Algen geschaffen wird. In Wahrheit schaffen sie einen Markt für die zerstörerischste Pflanze des Planeten.

Es handelt sich um Öl aus Ölpalmen, der billigsten Pflanze für Biotreibstoff. Zwischen 1985 und 2000 waren Ölpalm-Pflanzuungen für 87% der Entwaldung in Malaysia verantwortlich. Millionen Hektar wurden gerodet, viel davon war Regenwald. Der Orang Utan könnte dadurch ausgerottet werden. Tausende anderer Arten sind bedroht. "Tausende Ureinwohner wurden von ihrem Land vertrieben, und etwa 500 Indonesier wurden gefoltert weil sie sich widersetzten." Die meisten Waldbrände der Region wurden von Palmenpflanzern gelegt.

Große Waldflächen werden gerodet um Palmen anzupflanzen, wobei große Mengen CO2 durch das Abbrennen freigesetzt werden. Wenn Sümpfe zu Pflanzungen umgewandelt werden trocknet der darunterliegende Torf und oxidiert, wobei sogar noch mehr CO2 freigesetzt wird als bei dem Abbrennen der Bäume. "Was die Wirkung auf die lokale eben so wie die globale Umwelt betrifft ist Biodiesel aus Ölpalmen zerstörerischer als Rohöl aus Nigeria."

Die britische Regierung will dennoch damit weitermachen.

Sie ist bereit, die südostasiatischen Regenwälder zu opfern, nur um den Anschein zu erwecken dass man etwas tue und den Autofahrern ein besseres Gefühl zu verleihen.
Und was nun?

"The most destructive crop on earth is no solution to the energy crisis"
Guardian Unlimited
6 December 2005
Danke an Chris Miller, der dies fand

Teures Öl beutelt die Armen der Welt

Weltweit spielen die Treibstoffpreise verrückt und treffen damit jeden, von der Fischerei über den Lastentransport bis zum Stadtverkehr. Indonesien, selbst ein großer Ölproduzent, wurde hart getroffen weil die Regierung Probleme hat die subventionierten Treibstoffpreise zu halten. Und obwohl die armen Leute keine Autos besitzen erhöhen die steigenden Ölpreise ihre Ausgaben für Nahrung und Transport.

"Wir alle stecken in einer schwierigen Lage," sagte der Wirtschaftsminister Guatemalas, Marcio Guevas, über die Region. "Wir müssen Massnahmen ergreifen. Wenn nicht, werden wir eine Krise bekommen, nicht nur kurzfristig, sondern langfristig." Steigende Ölpreise schmerzen Guatemala, weil 60% der Elektrizität des Landes aus Öl erzeugt werden. Nicaragua erzeugt sogar 85% seiner Elektrizität aus Öl und Präsident Enrique Bolanos hat bereits Rationierungsmassnahmen angekündigt.

Luis Gomez, Vizepräsident einer großen Transportkooperative in Guatemala City, liess Fahrzeugreparaturen stoppen um die Kosten zu drücken. Die Kooperative könnte die Tarife erhöhen, obwohl die letzten Erhöhungen gewalttätige Proteste nach sich zogen. "Ein Land ohne öffentlichen Nahverkehr ist unregierbar", sagte er. "Wird es Gewalt geben? Werden Menschen sterben weil die Tarife erhöht werden? Möglich. Doch unbezweifelbar wird es Chaos geben wenn die Dinge sich nicht ändern."

"Staggered by fuel prices:
Poorest parts of world suffer as costs rumble through economies"
HoustonChronicle.com
10 September 2005

China will Ökostädte bauen

Britische Ingenieure haben mit chinesischen Behörden Planung und Bau verschiedener Ökostädte vereinbart. Diese Ökostädte sind Prototypen für städtisches Leben in verdichteten und hochgradig verschmutzten Ballungsräumen. Sie sollen Investitionsmagnete für ausländische Investitionen werden.

Das Dongtan-Projekt, auf einer Insel im Jangtse-Fluss nahe Schanghai gelegen, soll bis 2040 zu einer Stadt fast so groß wie Manhattan wachsen. Der erste Abschnitt, in dem 50.000 Menschen eine Heimat finden sollen, soll bei der Handelsausstellung Expo in Schanghai 2010 eröffnet werden.

Diese Vereinbarung signalisiert ein neues Bewusstsein für Umweltfragen seitens der chinesischen Regierung. China muss der Luftverschmutzung und dem Ressourcenverbrauch durch die wachsende Bevölkerung und Wirtschaft begegnen. Diese Ökostädte sollen in Bezug auf Energie, Wasser und Nahrungsmittelversorgung selbsttragend sein. Das Ziel beim Verkehr ist völlige Emissionsfreiheit von Treibhausgasen.

"British to help China build 'eco-cities'"
Observer
6 November 2005

Externe Kosten

Lloyd Wright brachte folgende Zusammenfassung eines Papiers heraus, das er vor Kurzem zusammen mit Lewis Fulton veröffentlichte:
Wir führten Analysen verschiedener Szenarien durch und fanden heraus, dass verschiedene, auf den Treibstoff ausgerichtete Ansätze, zu Reduktionskosten von $148 pro Tonne (eingesparten) CO2 (durch Einsatz Hybrid-elektrischer Fahrzeuge) bis zu $3.570 pro Tonne CO2 (Brennstoffzellen-Fahrzeuge) führen. Im Gegensatz dazu führten Szenarien mit einer Modusänderung zu Kosten zwischen $14 pro Tonne eingesparten CO2 (unmotorisierter Verkehr) und $66 pro Tonne (Schnellbus-Transport). Die besten Ergebnisse in Bezug auf deutliche Emissionsverringerung und wirtschaftlichen Kosten war eine Kombination von unmotorisiertem Verkehr und Schnellbussen.

Es existieren also Ansätze die funktionieren (und kostengünstig sind) und solche, die nicht gut funktionieren und teuer sind. (Angesichts der teuren Wasserstoffherstellung bezweifle ich, dass Brennstoffzellenfahrzeuge überhaupt eine positive Wirkung haben.)

Angesichts dieser Optionen hat Bush entschieden, auf die Subventionierung des Wasserstoffs zu setzen (was auch sonst).

Im persönlichen Gespräch mit Lloyd Wright
Basiernd auf seinem Aufsatz
"Climate Change Mitigation and Transport in Developing Nations"
(with Lewis Fulton)
Veröffentlicht in Transport Reviews, Vol. 25, No. 6, 691–717, November 2005

Klimachaos?

Carfree Times beschäftigt sich nicht mehr wirklich mit dem Klimawandel seit dieser zum Thema in den Mainstream-Medien wurde, doch dieser Ausschnitt macht einem wirklich Sorgen:
Mechanismen, die zu abrupten Umschwüngen im Klima führen - so wie die relativ geringfügigen Änderungen des Salzgehalts der Ozeane - werden von Kausalketten verstärkt, die als Verstärker wirken. Die Eis-Albedo ist vielleicht das bekannteste Beispiel: Die Riesenflächen des weißen, gefrorenen arktischen Ozeans reflektieren die Wärme in den Weltraum und sorgen damit für positive Rückkopplung bei Trends zur Abkühlung; andererseits führt zurückgehendes Eis zu verstärkter Wärmeaufnahme, wodurch sich sein eigenes Schmelzen ebenso verstärkt wie die globale Erwärmung.

Schwellenwerte, Umschwünge, Verstärker, Chaos - die zeitgenössische Geophysik hält die Erdgeschichte für umwälzend. Dies ist der Grund weshalb viele prominente Forscher, insbesondere jene, die sich mit Themen wie der Stabilität der Eisdecke und der Strömungen im Nordatlantik befassen, immer Skrupel mit den Vorhersagen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hatten, der weltweiten Autorität wenn es um die globale Erwärmung geht.

Im Gegensatz zu den Bush-Flachköpfen und Komplizen der Ölindustrie stützt sich ihr Skeptizismus auf Befürchtungen, ob die IPCC-Modelle überhaupt katastrophale Nonlinearitäten wie das jüngere Dryas angemessen berücksichtigen. Während andere Forscher das zu erwartende Klima Ende des 21. Jahrhunderts, in dem unsere Kinder leben werden, auf der Höhe des Altithermal (der heißesten Phase der derzeitigen Holozän-Periode, vor 8.000 Jahren) oder der Eem-Warmzeit (der davorliegenden, noch wärmeren interglazialen Periode vor 120.000 Jahren) modellieren, spielt eine wachsende Zahl von Geophysikern bereits mit der Möglichkeit eines Erwärmungs-Teufelskreises, der die Erde auf das sengende Chaos des thermalen Paläo-Eozän-Maximums (PETM: vor 55 Mio. Jahren) zugehen sehen, in dem schnelle und extreme Aufheizung der Ozeane zu massenhaftem Artensterben führte.

Es haben sich dramatische neue Fakten herausgestellt, denen zufolge wir, wenn nicht auf das geradezu unfassbare PETM, so doch auf eine weit härtere Landung zugehen als vom IPCC vorhergesagt.

Uh, wollte da nicht jemand autofreie Städte?

"The Other Hurricane: Has the Age of Chaos Begun?"
by Mike Davis
TomDispatch.com
7 October 2005

Raus mit den Autos

Der Stadtrat von Amsterdam hat den Bericht von einer Kommission für Luftreinhaltung angenommen. Der Schluss: Wer sauberere Luft will muss an die Autos heran. Die Kommission fand, dass die Gesundheit ernstlich leidet und dass weniger bzw. nur noch sauberere Autos in die Stadt gelassen werden sollten. Echte Beachtung von Umweltstandards ist unabdingbar. Schreihälse der Opposition liessen sofort das Bild des wirtschaftlichen Niedergangs erscheinen.

Offenbar will die Stadt den innerstädtischen Verkehr ebenso wie die Zahl der Parkplätze reduzieren. Selbst jetzt gilt das Stadtzentrum als wenig autobelastet, obwohl man es nicht glauben möchte wenn man es sieht. (Allerdings ist es dort weit besser als in amerikanischen Städten.) Anwohner sollen ihre Fahrzeuge in Parkhäusern nahe der Ringautobahn abstellen, was dem Autogebrauch entgegenstehen und den Schienenverkehr voranbringen dürfte. Selbst das kostenlose Parken wird eingeschränkt. Sollten die Massnahmen nicht ergriffen werden dürfte Amsterdam nicht nicht die Luftreinheitskriterien erfüllen, die 2010 in Kraft gesetzt werden.

"Stad moet auto's aanpakken"
Het Parool
17 December 2005
and
"Autoverkeer in stad moet flink omlaag"
Het Parool
28 September 2005

Große Klötze für Holland

Die Holländer haben sich lange gegen riesenhafte Einkaufszentren an den Stadträndern gewehrt. Scheinbar ist dies aber Geschichte. Einkaufen in der Innenstadt wird nun als "altmodisch" verunglimpft und nun ist es Zeit, das amerikanische System der Riesenklötze zu übernehmen. Es wird behauptet, dass wenn es keine Geschäfte in der Innenstadt mehr gäbe, mehr Platz für Wohnen und "schöne Parks" vorhanden sei. Diese Schlußfolgerungen erschienen in einem Bericht mit dem Titel "Shoppen in Megaland". Weitere Ergebnisse: "Die Konsumenten wollen einkaufen wo sie auch einfach parken können." Vorbei die Tage wo die Niederlande von überlegtem Handeln und Gemeinwohl regiert wurden. Was die USA kaputt gemacht hat ist nun gerade gut für Holland.

"Winkelen in stad uit de tijd"
Het Parool
15 December 2005

Autofreies Zentrum in Amsterdam?

Die niederländische Arbeitspartei hat vorgeschlagen, das Zentrum Amsterdams für Autos zu schließen. Dies zog sofort schockierte Reaktionen nach sich. Es wurde behauptet, das Zentrum sei dann irgendwie schlecht zu erreichen, und sowas in einer Stadt mit guter ÖPNV- und noch besserer Radverkehrsstruktur (die deutlich verbessert würden wenn die engen Straßen autofrei würden.) Die Einführung der Regelung wird bis zur Fertigstellung der neuen U-Bahn-Linie warten müssen. Der Plan zielt scheinbar nicht auf vollständige Autofreiheit, sondern auf "Nur Anwohner dürfen fahren", wie es jetzt in Antwerpen und in der Pariser Innenstadt eingeführt wird. Die Arbeitspartei ist sich ihrer Sache offenbar so sicher, dass sie diesen Vorschlag als Teil ihres Wahlprogramms führt. Da kommt ein wirklicher Kampf ins Rollen.

"Verbijstering over autovrij gebied"
Het Parool
24 October 2005
Dank an Arin Verner, der dies fand

Nachruf

Henry L. Lennard, 1923-2005

Der Sozialpsychologe und Stadtplaner

Henry L. Lennard war Pionier auf dem Gebiet der Familien-Psychotherapie und ein früher Kritiker der Therapie psychischer Krankheiten mit stimmungsverändernden Drogen.

Er gründete und leitete die Family Study Station bei der UC San Francisco, die sich mit familiärer Interaktion befasste und entwickelte Studien zur familiären Dynamik. Er kritisierte Mediziner und die pharmazeutische Industrie wegen ihrer ausufernden Werbung für psychotrope Drogen zur Behandlung von Depression, Schizophrenie und anderer psychischer Erkrankungen. Er wies nach, dass die Droge Thorazin, in den 50er und 60er Jahren weithin zur Behandlung von Schizophrenie und anderen Psychosen eingesetzt, als Langzeitfolge unheilbare tardive Dyskinesie (ähnlich Parkinsonscher Erkrankung) verursachte. Er warnte davor, dass der weitverbreitete Gebrauch dieser Mittel die dahinterstehenden Ursachen der Krankheiten nicht löse und diese letztendlich verschlimmere. Die Geschichte hat seine Befürchtungen bestätigt.

In seinen späteren Jahren stand seine Arbeit über Städte im Vordergrund und er war mit der Gründung von "International Making Cities Livable" beschäftigt. Er konzentrierte sich auf zwei Arten, die bebaute Umgebung zugunsten besserer menschlicher Beziehungen zu ändern. "Sein Interesse galt immer dem menschlichen Miteinander in Städten", sagte seine zweite Frau Suzanne Crowhurst Lennard. "Ganz zuletzt machte er sich Gedanken über Kinder und ihr Aufwachsen in nordamerikanischen Vorstädten, das ihnen dort keine soziale und geistige Entwicklung ermögliche wie in europäischen Städten".

Im Zuge der Nazi-Machtergreifung floh er 1939 aus seinem Heimatland Österreich. Er begann früh zu studieren und veröffentlichte seinen ersten wissenschaftlichen Artikel mit gerade 19 Jahren als Student. Er erhielt etliche akademische Auszeichnungen und veröffentlichte über 14 Bücher.

Während der 20. Jahresfeier zur IMCL-Konferenz in Venedig starb er an Herzversagen. Seine Witwe hat versprochen, sein Werk fortzusetzen und einen Beitrag zu einem bemerkenswerten und schöpferischen Leben zu leisten.


 

Editorial: Irritation

Es ist nun fast zehn Jahre her dass ich begann, mich vollständig der Arbeit an autofreien Städten zu widmen, ein Schritt, den ich tat nachdem ich mich zuvor von Zeit zu Zeit mit der Idee befasst hatte. Die ersten carfree-cities-Webseiten erschienen im Frühjahr 1996.

In den zehn Jahren, in denen ich mein Leben dieser Idee widmete hat sich alles verändert: von sehr schlecht zu viel schlimmer. Es hat sich herausgestellt dass erneuerbare Energien knapper und teurer sind als angenommen. Der Klimawandel könnte bereits eine kritische Schwelle überschritten haben, mit Auswirkungen, die niemand erahnen kann. Nach wie vor sterben Millionen jedes Jahr in Autounfällen und weitere Millionen durch die Abgase, die Autos ausstoßen.

Mir scheint manchmal, dass alle Lösungen ausser autofreien Städten probiert werden, bis endlich jeder einsehen muss, dass die autofreie Stadt der einzige Weg ist, uns aus der Grube zu befreien, die wir uns selbst gegraben haben. Warum also wird diese Idee so selten in Betracht gezogen wenn man sich Gedanken über Lösungen macht? Warum sind wir dazu verurteilt, jeden möglichen Fehler zu begehen bevor wir an eine Möglichkeit denken, die nicht nur den Lebensraum um uns rettet, sondern auch uns selbst? Sind wir denn wirklich so dumm? Ich hoffe nicht, doch ich werde zunehmend irritiert. Und besorgt.
 

Books


 

cover
TransUrban

Erscheint alle zwei Monate ab September 2006

€50.00/Jahr

TransUrban wird das einzige englischsprachige Magazin sein, das sich mit allen Formen öffentlichen Transports befasst - schwerer Schienenverkehr, U-Bahn, Straßenbahn, Elektrobusse und städtischer Nahverkehr. Die Philosophie soll die von Railvolution sein, einem wichtigen europäischen Magazin über Schienentransport und Technologie. In dem neuen Magazin wird mit den gleichen hohen Ansprüchen berichtet wie dort. Wie in Railvolution, wird etwa 90% des Inhalts sich auf Europa konzentrieren.

Die erste reguläre Ausgabe von TransUrban soll im September zum Beginn der InnoTrans 2006 in Berlin erscheinen. (Eine interessante Pilotausgabe ist bereits veröffentlicht worden.) Von Frühjahr 2007 an soll TransUrban alle zwei Monate erscheinen.


 

Brandneue Links

Nachstehende Links öffnen ein neues Browserfenster:

"Triumph der City" Wie der Mittelstand in die Stadtzentren zurückkehrt

"Twentieth Century Architecture as a Cult" by Nikos A. Salingaros

"Launching a New Tradition of Great Public Squares" in Making Places (PPS)

"Christopher Alexander answers Saunders' review of The Nature of Order"

"How America Plotted to Stop Kyoto Deal"

"Earth Headed for Global Warming Catastrophe"

SMRrTRAM local circulator

"Carparks & Pedestrian Mobility - an Integrated Vision" [PDF!]
(more details on SMRrTRAM)

"Most Livable and Best Connected?" [PDF!]

"Hypermobility: too much of a good thing?" [PDF!]


 

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Die nächste Ausgabe von Carfree Times ist für April 2006 vorgesehen.

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